Haarausfall: Symptome erkennen, Ursachen verstehen, Behandlung finden

Alles, was Sie über Haarausfall wissen müssen, um aktiv gegenzusteuern

Leiden Sie unter Haarausfall und fragen sich, was die Ursachen sein könnten? Haarausfall ist ein weit verbreitetes Problem, das sowohl Männer als auch Frauen betreffen kann. In diesem Artikel erfahren Sie alles Wissenswerte über die Symptome, mögliche Ursachen sowie Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten bei Haarausfall. Mit diesem Wissen können Sie aktiv gegensteuern und Ihrem Haar wieder zu mehr Fülle verhelfen.

Haarausfall auf einen Blick

  • Haarausfall ist ein häufiges Problem bei Männern und Frauen
  • Mögliche Symptome: kahle Stellen, schütteres Haar, Haarausfall beim Kämmen
  • Ursachen können hormonell, erblich oder durch äußere Faktoren bedingt sein
  • Untersuchungen beim Dermatologen klären die genaue Ursache
  • Behandlung je nach Ursache mit Medikamenten, Haarwäsche oder Eigenhaartransplantation

Was ist Haarausfall?

Haarausfall (Alopecia) bezeichnet das übermäßige Ausfallen der Haare, das über den normalen Haarzyklus hinausgeht. Normalerweise verliert der Mensch täglich bis zu 100 Haare, die durch nachwachsende Haare ersetzt werden. Wenn jedoch mehr Haare ausfallen als nachwachsen, kommt es zu einer Ausdünnung des Haares bis hin zu kahlen Stellen.

Häufige Symptome von Haarausfall

Haarausfall kann sich auf unterschiedliche Weise bemerkbar machen:

  • Vermehrter Haarausfall beim Kämmen oder Waschen der Haare
  • Lichter werdendes Haar, schütteres Haar
  • Kahle Stellen am Oberkopf, besonders am Haaransatz und Scheitel
  • Ausdünnen oder kompletter Verlust von Augenbrauen und Wimpern
  • Kreisrunder Haarausfall (Alopecia areata)

Ursachen und Risikofaktoren für Haarausfall

Die Ursachen für Haarausfall sind vielfältig und können sowohl bei Männern als auch bei Frauen auftreten:

  • Hormonelle Ursachen: Insbesondere bei Frauen können hormonelle Veränderungen wie Schwangerschaft, Stillzeit, Wechseljahre oder Schilddrüsenprobleme Haarausfall begünstigen. Bei Männern spielt das Hormon Dihydrotestosteron (DHT) eine Rolle bei der Entstehung der androgenetischen Alopezie.
  • Erblich bedingter Haarausfall (androgenetische Alopezie): Die häufigste Form von Haarausfall ist genetisch bedingt und kann sowohl bei Männern als auch bei Frauen vererbt werden.
  • Medikamente: Bestimmte Medikamente wie Chemotherapeutika, Betablocker oder Retinoide können als Nebenwirkung Haarausfall verursachen.
  • Äußere Faktoren: Stress, Mangelernährung, Crashdiäten, UV-Strahlung oder Giftstoffe können ebenfalls Haarausfall begünstigen. Auch übermäßige Belastung der Haare durch häufiges Föhnen, Glätten und Färben kann zu brüchigem Haar und Haarausfall führen.
  • Autoimmunerkrankungen: Bei der Alopecia areata greift das Immunsystem aus ungeklärter Ursache die Haarfollikel an und führt zu kreisrundem Haarausfall.
  • Infektionen: Pilzinfektionen der Kopfhaut wie Mikrosporie können ebenfalls zu Haarausfall führen.

Komplikationen und Warnzeichen

In den meisten Fällen ist Haarausfall zwar störend, aber ungefährlich. Dennoch gibt es einige Warnzeichen, bei denen Sie einen Arzt aufsuchen sollten:

  • Plötzlich auftretender, starker Haarausfall
  • Kahle Stellen oder kreisrunder Haarausfall
  • Juckreiz, Brennen oder Schmerzen der Kopfhaut
  • Ausdünnen oder Verlust von Augenbrauen und Wimpern
  • Weitere Symptome wie Müdigkeit, Gewichtszunahme oder Depressionen

Diese Anzeichen können auf ernsthafte Ursachen wie Autoimmunerkrankungen, Schilddrüsenprobleme oder Mangelerscheinungen hindeuten und sollten ärztlich abgeklärt werden.

Diagnose von Haarausfall beim Dermatologen

Um die Ursache Ihres Haarausfalls herauszufinden, ist eine gründliche Untersuchung beim Dermatologen erforderlich. Folgende Schritte gehören zur Diagnose:

  1. Ausführliche Anamnese zu Vorerkrankungen, Medikamenten, Lebensgewohnheiten und familiärer Vorbelastung
  2. Untersuchung von Kopfhaut und Haaren mit bloßem Auge und Mikroskop
  3. Zupftest zur Beurteilung der Haarwurzeln und des Haarzyklus
  4. Ggf. Blutuntersuchung auf Nährstoffmängel, Hormonstörungen oder Autoimmunerkrankungen
  5. Ggf. Biopsie der Kopfhaut zur feingeweblichen Untersuchung

Anhand der Ergebnisse kann der Dermatologe die genaue Form und Ursache des Haarausfalls feststellen und eine geeignete Therapie empfehlen.

Behandlungsmöglichkeiten bei Haarausfall

Je nach Ursache und Schweregrad stehen verschiedene Behandlungsansätze zur Verfügung:

  • Medikamente zum Auftragen:
    • Minoxidil-Lösung (androgenetische Alopezie)
    • Kortisonsalbe (Alopecia areata)
    • Antibiotika oder Antimykotika bei bakteriellen oder pilzbedingten Infektionen
  • Medikamente zum Einnehmen:
    • Finasterid (androgenetische Alopezie bei Männern)
    • Kortisonpräparate (schwere Formen der Alopecia areata)
    • Eisen- und Vitaminpräparate bei Mangelzuständen
  • Spezielle Haarwäsche und Pflege: Antipilz-Haarwäsche, milde Shampoos, schonende Kämmtechniken, Verzicht auf Färben und Glätten
  • Hormonspiegel normalisieren: Behandlung von Schilddrüsenproblemen, Ausgleich eines Östrogen-/Androgen-Ungleichgewichts
  • Operative Verfahren: Eigenhaartransplantation bei dauerhaftem Verlust durch androgenetische Alopezie
  • Ernährung und Lebensweise: Ausgewogene, vollwertige Ernährung, Stressabbau durch Entspannungsverfahren

Welche Behandlung im Einzelfall sinnvoll ist, hängt von der Ursache und dem Leidensdruck des Patienten ab. Eine fachärztliche Beratung ist daher unerlässlich.

Vorbeugung von Haarausfall im Alltag

Um Haarausfall vorzubeugen oder einem bestehenden Haarverlust entgegenzuwirken, können Sie selbst einiges tun:

  • Vermeiden Sie häufiges Färben, Glätten oder Föhnen der Haare.
  • Benutzen Sie milde, rückfettende Shampoos und verzichten Sie auf aggressives Styling.
  • Kämmen und bürsten Sie Ihre Haare schonend, insbesondere im nassen Zustand.
  • Sorgen Sie für eine ausgewogene Ernährung mit genügend Eiweiß, Vitaminen und Mineralstoffen.
  • Bauen Sie Stress durch Sport, Meditation oder Hobbys ab.
  • Schützen Sie Ihre Haare vor intensiver Sonneneinstrahlung.
  • Behandeln Sie Grunderkrankungen konsequent, z.B. Schilddrüsen-Fehlfunktion.

Fazit

Haarausfall ist ein komplexes Thema mit vielen möglichen Ursachen. Dennoch gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten, um dem Haarverlust entgegenzuwirken. Der erste Schritt ist dabei immer eine gründliche ärztliche Abklärung beim Dermatologen. Mit der richtigen Diagnose und einer individuell angepassten Therapie können Sie Ihrem Haar wieder zu alter Fülle verhelfen. Haben Sie also keine Scheu, das Thema anzupacken, denn volles Haar ist nicht nur eine Frage der Ästhetik, sondern auch des persönlichen Wohlbefindens. In diesem Sinne: Alles Gute für Ihr Haar!

Quellen und weiterführende Informationen:

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