Ebola: Symptome erkennen, Ursachen verstehen, Diagnose und Behandlung kennen

Alles Wichtige über die gefährliche Infektionskrankheit – und wie man sich davor schützt

Einleitung

Ebola – das Wort löst Ängste und Schrecken aus. Bilder von schwer kranken Menschen in Schutzanzügen, Nachrichten über Todesfälle und die Sorge vor einer Ausbreitung auch in Europa haben sich ins kollektive Gedächtnis eingebrannt. Doch was genau verbirgt sich hinter dieser Krankheit? Wie kann man Ebola erkennen, woher kommt das Virus und welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Dieser Artikel liefert umfassende Antworten auf die wichtigsten Fragen rund um das Ebola-Virus. Sie erfahren, welche typischen Symptome auf eine Infektion hindeuten, was die Ursachen und Risikofaktoren sind und mit welchen Untersuchungen die Diagnose gestellt wird. Außerdem zeigen wir auf, welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt und wie man sich vor einer Ansteckung schützen kann.

Ebola im Überblick

  • Ebola ist eine schwere, oft tödlich verlaufende Infektionskrankheit.
  • Sie wird durch das Ebolavirus hervorgerufen und ist nach einem Fluss im Kongo benannt, wo sie 1976 erstmals auftrat.
  • Hauptsymptome sind plötzlich einsetzendes Fieber, starke Kopf- und Muskelschmerzen sowie Durchfall und Erbrechen.
  • Im späteren Verlauf kann es zu inneren und äußeren Blutungen kommen. Die Sterblichkeit liegt bei 50-90%.
  • Die Übertragung erfolgt durch direkten Kontakt mit infizierten Körperflüssigkeiten wie Blut, Speichel oder Sperma.
  • Eine ursächliche Behandlung gibt es bisher nicht. Die Therapie erfolgt rein symptomatisch.
  • Impfstoffe befinden sich noch in der Entwicklung und stehen nur begrenzt zur Verfügung.

Was ist Ebola?

Ebola, auch als Ebolafieber bezeichnet, ist eine schwerwiegende, durch Viren ausgelöste Infektionskrankheit. Sie gehört zur Gruppe der hämorrhagischen Fieber, bei denen es zu schweren inneren und äußeren Blutungen kommt. Die Sterblichkeitsrate liegt zwischen 50% und 90%.

Der Name “Ebola” geht auf einen Fluss im Norden der Demokratischen Republik Kongo zurück, in dessen Nähe das Virus 1976 erstmals identifiziert wurde. Seitdem kam es immer wieder zu größeren Ausbrüchen in verschiedenen Ländern Afrikas. Der bisher schlimmste Ausbruch wütete von 2014-2016 in Westafrika und forderte über 11.000 Todesopfer.

Symptome einer Ebola-Infektion

Die Inkubationszeit, also die Zeit von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Krankheit, beträgt 2-21 Tage. Danach entwickeln sich meist schlagartig grippeähnliche Beschwerden wie:

  • Hohes Fieber über 38,5°C
  • Starke Kopf-, Muskel- und Gelenkschmerzen
  • Halsschmerzen und Schluckbeschwerden
  • Extreme Abgeschlagenheit und Schwäche

Im weiteren Verlauf kommen folgende Symptome hinzu:

  • Übelkeit und Erbrechen
  • Durchfall, teils blutig
  • Hautausschlag
  • Blutungsneigung an Schleimhäuten (z.B. Zahnfleisch, Nase)

In schweren Fällen entwickeln sich lebensbedrohliche innere Blutungen und ein Multiorganversagen. Viele Patienten fallen in einen Schockzustand und sterben innerhalb von 6-16 Tagen.

⚠️ Warnung: Ebola ist eine hochgefährliche Infektionskrankheit. Bei Verdacht auf eine Ansteckung sofort ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen und das zuständige Gesundheitsamt informieren!

Ursachen und Risikofaktoren

Ebola wird durch Viren der Gattung Ebolavirus ausgelöst. Es sind sechs verschiedene Virentypen bekannt, von denen vier humanpathogen sind, also Erkrankungen beim Menschen hervorrufen. Am häufigsten und aggressivsten ist der Typ “Zaire”.

Als natürliches Reservoir der Ebolaviren gelten bestimmte Fledermausarten. Von ihnen aus wird das Virus vermutlich auf andere Wildtiere wie Affen oder Antilopen übertragen.

Menschen stecken sich an durch:

  • Kontakt mit infizierten Tieren, z.B. beim Jagen, Schlachten oder Verzehr
  • Direkten Kontakt mit Körperflüssigkeiten erkrankter Personen
  • Berührung kontaminierter Gegenstände wie Kleidung, Bettwäsche oder medizinische Instrumente
  • Ungeschützte Pflege infizierter Angehöriger
  • Traditionelle Beerdigungsrituale mit engem Körperkontakt zu den Verstorbenen

Ein hohes Ansteckungsrisiko tragen medizinisches Personal, Angehörige von Erkrankten und Teilnehmer an Beerdigungszeremonien.

Eine Übertragung durch Tröpfcheninfektion (Husten, Niesen) ist eher unwahrscheinlich. Auch symptomlose Personen sind nach bisherigen Erkenntnissen nicht ansteckend.

Mögliche Komplikationen

Im fortgeschrittenen Stadium einer Ebola-Infektion kann es zu schwerwiegenden Komplikationen kommen:

  • Massive innere und äußere Blutungen
  • Schock durch starken Flüssigkeitsverlust
  • Versagen lebenswichtiger Organe wie Leber und Nieren
  • Störungen der Blutgerinnung (disseminierte intravasale Koagulopathie)
  • Hirnhautentzündung (Meningitis) und Krampfanfälle
  • Sekundäre bakterielle Infektionen der geschädigten Schleimhäute

Solche Komplikationen sind in der Regel mit einer sehr schlechten Prognose verbunden und führen häufig zum Tod.

️⚠️ Hinweis: Bei folgenden Anzeichen umgehend einen Notarzt rufen:

  • Anhaltendes, hohes Fieber über 40°C
  • Starke Blutungen, blutiger Stuhl oder Urin
  • Neurologische Symptome wie Verwirrtheit, Bewusstseinstrübung, Krampfanfälle
  • Zeichen eines Schocks wie niedriger Blutdruck, schwacher Puls, kalte Extremitäten

Diagnose einer Ebola-Infektion

Die Diagnose von Ebola erfolgt anhand der typischen Symptome und einer gezielten Reiseanamnese (Aufenthalt in Risikogebieten). Eine sichere Bestätigung erfordert den direkten Nachweis der Viren bzw. ihres Erbguts.

Folgende Laboruntersuchungen kommen dafür in Frage:

  • Antigen-Schnelltests (schon während der Inkubationszeit möglich)
  • RT-PCR zum Nachweis viraler RNA
  • Virusanzucht in Zellkulturen
  • Antikörperbestimmung (erst nach Krankheitsausbruch)

Die Probenentnahme und -untersuchung erfordert höchste Sicherheitsvorkehrungen in Speziallaboren.

Begleitend werden Blut- und Urinuntersuchungen durchgeführt, um den Allgemeinzustand zu überwachen und Komplikationen frühzeitig zu erkennen.

💡 Tipp: Reisende in afrikanische Länder sollten sich vorab über aktuelle Ebola-Ausbrüche informieren und die Empfehlungen des Auswärtigen Amtes beachten. Bei Krankheitssymptomen nach der Rückkehr umgehend ärztlichen Rat einholen.

Behandlungsmöglichkeiten bei Ebola

Eine ursächliche, gegen die Viren gerichtete Therapie gibt es derzeit nicht. Die Behandlung erfolgt rein symptomatisch und hat folgende Ziele:

  1. Aufrechterhaltung der Vitalfunktionen
  2. Ausgleich des Flüssigkeits- und Elektrolytverlusts
  3. Eindämmung der Blutungsneigung
  4. Behandlung sekundärer Infektionen

Im Einzelnen kommen dabei folgende Maßnahmen zum Einsatz:

  • Intensivmedizinische Überwachung und Versorgung
  • Infusionen zum Ersatz von Flüssigkeit, Salzen und Proteinen
  • Bluttransfusionen und Gabe von Gerinnungsfaktoren
  • Breitbandantibiotika zur Verhütung bakterieller Komplikationen
  • Sauerstoffgabe und Beatmung bei Lungenversagen
  • Dialyse bei Nierenversagen

Die Behandlung muss in speziellen Hochsicherheitsisolierstationen erfolgen, um eine Weiterverbreitung des Virus zu verhindern. Das Personal arbeitet dabei unter höchsten Schutzvorkehrungen.

Seit 2019 steht ein in Europa zugelassener Impfstoff zur Verfügung (“Ervebo”). Er wird hauptsächlich bei medizinischem Personal und engen Kontaktpersonen von Erkrankten eingesetzt. Die Impfung bietet einen hohen Schutz, muss aber wiederholt werden.

Daneben befinden sich einige antivirale Medikamente in Entwicklung und klinischer Erprobung, darunter monoklonale Antikörper und small interfering RNAs.

Vorbeugung von Ebola

Der beste Schutz vor Ebola ist die Vermeidung von Ansteckungsrisiken:

  • Informationen über aktuelle Ausbrüche beachten
  • In Risikogebieten Kontakt mit Wildtieren wie Fledermäusen und Affen meiden
  • Verzicht auf Buschfleisch (“bushmeat”)
  • Strikte Hygienemaßnahmen (Händedesinfektion, Schutzkleidung) beim Umgang mit Erkrankten
  • Einhaltung der Quarantäne- und Isolierungsvorschriften
  • Impfung für medizinisches Personal und Kontaktpersonen

In Afrika gilt es zudem, die Bevölkerung über Übertragungswege und Schutzmaßnahmen aufzuklären und die medizinische Versorgung und Surveillance zu verbessern.

💡 Tipp: Halten Sie die allgemeinen Hygieneregeln ein, auch auf Reisen: Regelmäßiges Händewaschen mit Seife, Desinfektion, Abstand halten zu Erkrankten. So senken Sie das Risiko für viele Infektionskrankheiten.

Fazit

Ebola gehört zu den gefährlichsten Infektionskrankheiten weltweit. Das Virus verursacht schwere innere Blutungen und endet für viele Betroffene tödlich.

Obwohl Ebola in Europa sehr selten auftritt, sind Informationen über Ansteckungswege und Schutzmöglichkeiten wichtig. Nur so lässt sich die Ausbreitung eindämmen und den Betroffenen optimal helfen.

Bei aller berechtigten Sorge ist eine Panik unangebracht. Mit den richtigen Vorsichtsmaßnahmen und einer raschen und konsequenten medizinischen Versorgung lässt sich das Risiko minimieren und die Heilungschancen verbessern. Die Forschung an Impfstoffen und Medikamenten macht stetige Fortschritte und stimmt hoffnungsvoll für die Zukunft.

Bleiben Sie wachsam, ohne in Angst zu verfallen. Mit der nötigen Umsicht und guter Information können wir alle dazu beitragen, Ebola den Schrecken zu nehmen.

Quellen und weiterführende Links:

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