Vergesslichkeit im Alter – harmlose Alterserscheinung oder Anzeichen einer ernsthaften Erkrankung? Erfahren Sie alles über Risikofaktoren, Warnsignale und Möglichkeiten, Ihr Gedächtnis fit zu halten.
Kennen Sie das? Sie stehen im Supermarkt und können sich partout nicht mehr erinnern, was Sie eigentlich einkaufen wollten. Oder Sie suchen verzweifelt nach Ihrer Brille, nur um festzustellen, dass sie die ganze Zeit auf Ihrer Nase saß. Solche Momente der Vergesslichkeit können mit zunehmendem Alter häufiger auftreten und verunsichern viele Menschen. Doch wann ist Vergesslichkeit normal und ab wann sollte man sich Sorgen machen?
In diesem ausführlichen Artikel erfahren Sie alles Wissenswerte zum Thema Altersvergesslichkeit. Wir beleuchten die häufigsten Symptome, mögliche Ursachen und Risikofaktoren sowie Diagnosemöglichkeiten und Behandlungsansätze. Zudem geben wir Ihnen praktische Tipps an die Hand, wie Sie Ihr Gedächtnis trainieren und der Vergesslichkeit vorbeugen können.
Altersvergesslichkeit auf einen Blick
- Altersvergesslichkeit ist eine häufige, aber nicht zwangsläufige Begleiterscheinung des Alterns
- Leichte Vergesslichkeit ist meist harmlos, starke Gedächtnisprobleme können auf Demenz hindeuten
- Häufige Symptome sind Probleme beim Erinnern neuer Informationen und Namen
- Ursachen können Durchblutungsstörungen, Hormonschwankungen oder Vitaminmangel sein
- Eine genaue Diagnose erfolgt durch neurologische Tests und bildgebende Verfahren
- Behandlungsmöglichkeiten reichen von Gedächtnistraining bis zu Medikamenten
- Vorbeugung durch geistige und körperliche Aktivität, gesunde Ernährung und soziale Kontakte
Was ist Altersvergesslichkeit?
Altersvergesslichkeit, auch als altersbedingter Gedächtnisschwund bezeichnet, beschreibt eine Abnahme der Gedächtnisleistung im höheren Lebensalter. Es handelt sich dabei um eine relativ häufige Erscheinung, die viele Menschen ab einem Alter von 60 oder 70 Jahren in unterschiedlichem Ausmaß betrifft.
Wichtig: Altersvergesslichkeit ist keine Krankheit im eigentlichen Sinne, sondern eine natürliche Folge des Alterungsprozesses. Sie unterscheidet sich deutlich von schwerwiegenderen Formen des Gedächtnisverlusts wie der Alzheimer-Krankheit oder anderen Formen der Demenz.
Bei der Altersvergesslichkeit kommt es typischerweise zu leichten Beeinträchtigungen des Kurzzeitgedächtnisses. Betroffene haben beispielsweise Schwierigkeiten, sich an kürzlich Gelerntes zu erinnern oder verlegen häufiger Gegenstände. Das Langzeitgedächtnis bleibt hingegen meist intakt.
Altersvergesslichkeit vs. Demenz
Es ist wichtig, zwischen normaler Altersvergesslichkeit und Demenz zu unterscheiden. Hier einige Merkmale:
Normale Altersvergesslichkeit:
- Gelegentliches Vergessen von Namen oder Terminen
- Fähigkeit, sich später an vergessene Informationen zu erinnern
- Alltagsaktivitäten können weiterhin selbstständig bewältigt werden
- Keine Beeinträchtigung des Urteilsvermögens oder der Persönlichkeit
Demenz:
- Häufiges Vergessen kürzlich gelernter Informationen
- Schwierigkeiten bei der Bewältigung alltäglicher Aufgaben
- Probleme bei der Orientierung in vertrauter Umgebung
- Veränderungen der Persönlichkeit und des Verhaltens
Häufige Symptome der Altersvergesslichkeit
Die Anzeichen einer Altersvergesslichkeit können von Person zu Person variieren. Zu den typischen Symptomen zählen:
- Probleme beim Erinnern neuer Informationen: Namen, Termine oder kürzlich Gelesenes werden schnell vergessen
- Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren: Die Aufmerksamkeitsspanne nimmt ab
- Verlegen von Gegenständen: Schlüssel, Brille oder Handy werden öfter “verlegt”
- Vergessen von Routineaufgaben: Alltägliche Handlungen wie das Abschließen der Haustür werden vergessen
- Wortfindungsstörungen: Die richtigen Worte fallen einem nicht sofort ein
- Orientierungsprobleme: In ungewohnter Umgebung fällt die Orientierung schwerer
Achtung: Wenn diese Symptome plötzlich auftreten oder sich rasch verschlimmern, sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen. Dies könnte auf eine ernsthafte Erkrankung hindeuten.
Auswirkungen auf den Alltag
Die Altersvergesslichkeit kann verschiedene Aspekte des täglichen Lebens beeinflussen:
- Soziale Interaktionen: Schwierigkeiten, Gesprächen zu folgen oder sich an Namen zu erinnern
- Berufsleben: Probleme bei der Bewältigung komplexer Aufgaben oder beim Erlernen neuer Fähigkeiten
- Haushalt: Vergessen von Einkäufen oder Terminen
- Freizeit: Schwierigkeiten beim Verfolgen von Büchern oder Filmen
Es ist wichtig zu betonen, dass diese Auswirkungen in der Regel mild sind und das selbstständige Leben nicht grundsätzlich beeinträchtigen.
Ursachen und Risikofaktoren für Altersvergesslichkeit
Die genauen Mechanismen hinter der Altersvergesslichkeit sind noch nicht vollständig geklärt. Wissenschaftler gehen jedoch von einem Zusammenspiel verschiedener Faktoren aus:
Biologische Ursachen
- Hirnalterung: Mit zunehmendem Alter nimmt die Zahl der Nervenzellen und Synapsen im Gehirn ab
- Durchblutungsstörungen: Eine verminderte Durchblutung des Gehirns kann die Gedächtnisleistung beeinträchtigen
- Hormonschwankungen: Veränderungen im Hormonhaushalt, besonders bei Frauen in den Wechseljahren, können das Gedächtnis beeinflussen
- Vitaminmangel: Ein Mangel an bestimmten B-Vitaminen kann zu Gedächtnisproblemen führen
Äußere Einflussfaktoren
- Stress und psychische Belastungen: Anhaltender Stress kann die Gedächtnisleistung negativ beeinflussen
- Medikamente: Bestimmte Medikamente, insbesondere einige Schlafmittel und Antidepressiva, können als Nebenwirkung Gedächtnisprobleme verursachen
- Schlafmangel: Chronischer Schlafmangel beeinträchtigt die Gedächtniskonsolidierung
- Alkohol- und Nikotinkonsum: Übermäßiger Konsum kann langfristig zu Gedächtnisproblemen führen
Risikofaktoren
Einige Faktoren können das Risiko für Altersvergesslichkeit erhöhen:
- Genetische Veranlagung
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen
- Diabetes mellitus
- Bluthochdruck
- Übergewicht
- Bewegungsmangel
- Soziale Isolation
Tipp: Viele dieser Risikofaktoren lassen sich durch einen gesunden Lebensstil positiv beeinflussen. Eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und geistige Aktivität können dazu beitragen, Ihr Gedächtnis fit zu halten.
Der Einfluss von Lebensstilfaktoren
Neuere Studien zeigen, dass der Lebensstil einen erheblichen Einfluss auf die kognitive Gesundheit im Alter hat. Hier einige wichtige Faktoren:
- Ernährung: Eine mediterrane Ernährung, reich an Obst, Gemüse, Olivenöl und Fisch, wird mit einem geringeren Risiko für kognitive Beeinträchtigungen in Verbindung gebracht.
- Körperliche Aktivität: Regelmäßige Bewegung fördert die Durchblutung des Gehirns und stimuliert die Bildung neuer Nervenzellen.
- Geistige Stimulation: Aktivitäten wie Lesen, Puzzeln oder das Erlernen neuer Fähigkeiten halten das Gehirn aktiv und können das Risiko für Altersvergesslichkeit reduzieren.
- Soziale Interaktion: Ein aktives Sozialleben kann vor kognitiven Beeinträchtigungen schützen.
- Stressmanagement: Chronischer Stress kann die Gedächtnisleistung beeinträchtigen. Entspannungstechniken wie Meditation oder Yoga können helfen, Stress abzubauen.
Mögliche Komplikationen und deren Anzeichen
Obwohl Altersvergesslichkeit in den meisten Fällen harmlos ist, kann sie in einigen Fällen ein Frühsymptom einer ernsthaften Erkrankung sein. Zu den möglichen Komplikationen gehören:
- Demenz: Wenn sich die Gedächtnisprobleme rasch verschlimmern und auch andere kognitive Fähigkeiten beeinträchtigt sind, könnte dies auf eine beginnende Demenz hindeuten.
- Depression: Gedächtnisprobleme können auch ein Symptom einer Depression im Alter sein.
- Delir: Ein plötzlich auftretender Verwirrtheitszustand, oft ausgelöst durch Infektionen oder Medikamente.
- Hirntumor: In seltenen Fällen können Gedächtnisstörungen auf einen Hirntumor hinweisen.
Warnsignale, die ärztlich abgeklärt werden sollten:
- Rapide Verschlechterung der Gedächtnisleistung
- Starke Stimmungsschwankungen oder Persönlichkeitsveränderungen
- Probleme bei der Bewältigung alltäglicher Aufgaben
- Schwierigkeiten beim Sprechen oder Verstehen
- Wiederholtes Verirren in bekannter Umgebung
Wichtig: Bei Auftreten dieser Warnsignale sollten Sie umgehend einen Arzt aufsuchen, um ernsthafte Erkrankungen auszuschließen.
Psychosoziale Folgen
Neben den medizinischen Komplikationen kann Altersvergesslichkeit auch psychosoziale Folgen haben:
- Verlust des Selbstvertrauens: Häufiges Vergessen kann zu Unsicherheit und einem verminderten Selbstwertgefühl führen.
- Soziale Isolation: Aus Scham über Gedächtnisprobleme ziehen sich manche Menschen aus sozialen Aktivitäten zurück.
- Ängste und Depressionen: Die Sorge vor einer möglichen Demenzerkrankung kann Ängste und depressive Verstimmungen auslösen.
Es ist wichtig, diese Aspekte ernst zu nehmen und bei Bedarf professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Diagnostik bei Altersvergesslichkeit
Wenn Sie sich Sorgen um Ihre Gedächtnisleistung machen, ist der erste Ansprechpartner in der Regel Ihr Hausarzt. Dieser wird zunächst eine gründliche Anamnese durchführen und nach möglichen Ursachen für die Vergesslichkeit suchen.
Typische Untersuchungen umfassen:
- Körperliche Untersuchung: Überprüfung von Blutdruck, Puls und neurologischen Funktionen
- Blutuntersuchungen: Test auf Vitaminmangel, Schilddrüsenfunktion und andere Stoffwechselstörungen
- Kognitive Tests: Standardisierte Tests zur Überprüfung verschiedener Gedächtnisfunktionen, z.B. der Mini-Mental-Status-Test (MMST)
- Psychologische Evaluation: Untersuchung auf mögliche psychische Ursachen wie Depression
- Bildgebende Verfahren: CT oder MRT des Gehirns zum Ausschluss struktureller Veränderungen
Bei Verdacht auf eine schwerwiegendere Erkrankung erfolgt oft eine Überweisung zum Neurologen oder in eine Gedächtnisambulanz für weiterführende Untersuchungen.
Hinweis: Eine frühzeitige Diagnose ist wichtig, um behandelbare Ursachen zu erkennen und geeignete Maßnahmen einzuleiten.
Detaillierter Blick auf die diagnostischen Verfahren
Mini-Mental-Status-Test (MMST)
Der MMST ist ein weit verbreiteter Screening-Test zur Beurteilung der kognitiven Funktion. Er umfasst Aufgaben zur:
- Orientierung
- Merkfähigkeit
- Aufmerksamkeit und Rechnen
- Erinnerungsfähigkeit
- Sprache
- Visuokonstruktion
Der Test dauert etwa 10-15 Minuten und liefert einen ersten Eindruck über den kognitiven Status.
Uhrentest
Beim Uhrentest wird der Patient gebeten, eine Uhr mit allen Ziffern zu zeichnen und eine bestimmte Uhrzeit einzutragen. Dieser Test gibt Aufschluss über:
- Visuokonstruktive Fähigkeiten
- Abstraktes Denken
- Planung und Ausführung
Neuropsychologische Testung
Bei Bedarf können umfangreichere neuropsychologische Tests durchgeführt werden, die verschiedene kognitive Domänen detailliert untersuchen:
- Gedächtnis (Kurz- und Langzeitgedächtnis)
- Aufmerksamkeit
- Exekutive Funktionen
- Sprachliche Fähigkeiten
- Visuell-räumliche Fähigkeiten
Diese Tests ermöglichen eine differenzierte Beurteilung der kognitiven Leistungsfähigkeit und können helfen, zwischen normaler Altersvergesslichkeit und beginnender Demenz zu unterscheiden.
Behandlungsmöglichkeiten bei Altersvergesslichkeit
Die Behandlung der Altersvergesslichkeit richtet sich nach den zugrundeliegenden Ursachen und dem Schweregrad der Symptome. Folgende Ansätze kommen häufig zum Einsatz:
Nicht-medikamentöse Therapien
- Gedächtnistraining: Regelmäßige Übungen zur Stärkung der kognitiven Fähigkeiten
- Kreuzworträtsel, Sudoku, Gedächtnisspiele
- Computergestützte Trainingsprogramme
- Erlernen neuer Fähigkeiten wie einer Fremdsprache oder eines Musikinstruments
- Ergotherapie: Unterstützung bei der Bewältigung alltäglicher Aufgaben
- Entwicklung von Strategien zur Kompensation von Gedächtnisproblemen
- Anpassung der häuslichen Umgebung zur Erleichterung des Alltags
- Verhaltenstherapie: Erlernen von Strategien zum Umgang mit Vergesslichkeit
- Stressmanagement-Techniken
- Aufbau eines positiven Selbstbildes trotz kognitiver Einschränkungen
- Ernährungsberatung: Optimierung der Ernährung zur Unterstützung der Gehirnfunktion
- Empfehlung einer mediterranen Ernährungsweise
- Beratung zu geeigneten Nahrungsergänzungsmitteln
- Stressmanagement: Techniken zur Stressreduktion, z.B. Meditation oder Yoga
- Progressive Muskelentspannung
- Achtsamkeitsübungen
- Regelmäßige Entspannungsphasen im Alltag
Medikamentöse Behandlung
In einigen Fällen können Medikamente zur Verbesserung der Gedächtnisleistung beitragen:
- Antidementiva: Bei Verdacht auf beginnende Demenz
- Acetylcholinesterase-Hemmer (z.B. Donepezil, Rivastigmin)
- NMDA-Rezeptor-Antagonisten (z.B. Memantine)
- Durchblutungsfördernde Medikamente: Bei vaskulär bedingten Gedächtnisproblemen
- Ginkgo-biloba-Präparate
- Durchblutungsfördernde Substanzen wie Pentoxifyllin
- Antidepressiva: Bei depressiver Symptomatik
- Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI)
- Andere Antidepressiva je nach individueller Situation
- Vitaminpräparate: Bei nachgewiesenem Vitaminmangel
- B-Vitamine, insbesondere B12
- Vitamin D
- Omega-3-Fettsäuren
Wichtig: Die Einnahme von Medikamenten sollte immer mit einem Arzt abgesprochen werden, um mögliche Nebenwirkungen und Wechselwirkungen zu berücksichtigen.
Innovative Behandlungsansätze
Die Forschung im Bereich der Altersvergesslichkeit schreitet stetig voran. Einige vielversprechende neue Ansätze umfassen:
- Transkranielle Magnetstimulation (TMS): Eine nicht-invasive Methode zur Stimulation bestimmter Hirnareale, die möglicherweise die kognitive Leistung verbessern kann.
- Neurofeedback: Eine Technik, bei der Patienten lernen, ihre Hirnaktivität bewusst zu beeinflussen, um kognitive Funktionen zu verbessern.
- Virtuelle Realität (VR): VR-basierte Trainingsmethoden können helfen, kognitive Fähigkeiten in einer sicheren und kontrollierten Umgebung zu üben.
- Stammzelltherapie: Obwohl noch in einem frühen Forschungsstadium, könnte die Stammzelltherapie in Zukunft eine Möglichkeit zur Regeneration geschädigter Hirnzellen bieten.
Praktische Tipps zur Vorbeugung von Altersvergesslichkeit
Es gibt viele Möglichkeiten, um Ihr Gedächtnis aktiv zu trainieren und der Altersvergesslichkeit vorzubeugen:
- Geistig aktiv bleiben:
- Lösen Sie regelmäßig Kreuzworträtsel oder Sudokus
- Lernen Sie eine neue Sprache oder ein Instrument
- Lesen Sie anspruchsvolle Literatur
- Besuchen Sie Vorträge oder Seminare zu interessanten Themen
- Spielen Sie Strategiespiele wie Schach oder Bridge
- Körperlich aktiv sein:
- Treiben Sie regelmäßig moderaten Ausdauersport wie Wandern oder Schwimmen
- Integrieren Sie Bewegung in Ihren Alltag, z.B. durch Treppensteigen statt Liftfahren
- Praktizieren Sie Yoga oder Tai Chi für eine Kombination aus körperlicher und geistiger Aktivität
- Tanzen Sie – es fördert nicht nur die Fitness, sondern auch die Koordination und das Gedächtnis
- Gesund ernähren:
- Setzen Sie auf eine ausgewogene, mediterrane Ernährung
- Essen Sie viel Obst, Gemüse und Omega-3-reichen Fisch
- Reduzieren Sie den Konsum von gesättigten Fetten und Zucker
- Trinken Sie ausreichend Wasser, um eine optimale Gehirnfunktion zu unterstützen
- Konsumieren Sie Antioxidantien-reiche Lebensmittel wie Beeren, dunkle Schokolade und grünen Tee
- Soziale Kontakte pflegen:
- Treffen Sie sich regelmäßig mit Freunden und Familie
- Engagieren Sie sich ehrenamtlich in Ihrer Gemeinde
- Treten Sie einem Verein oder einer Interessengruppe bei
- Nutzen Sie soziale Medien, um mit entfernten Freunden und Verwandten in Kontakt zu bleiben
- Organisieren Sie Spieleabende oder gemeinsame Aktivitäten mit Bekannten
- Stress reduzieren:
- Praktizieren Sie Entspannungstechniken wie Meditation oder Progressive Muskelentspannung
- Achten Sie auf ausreichend Schlaf und Erholung
- Lernen Sie, “Nein” zu sagen und Grenzen zu setzen
- Planen Sie regelmäßige Auszeiten in Ihren Alltag ein
- Suchen Sie sich ein entspannendes Hobby wie Malen oder Gärtnern
- Gedächtnishilfen nutzen:
- Führen Sie einen Kalender für wichtige Termine
- Nutzen Sie To-Do-Listen und Erinnerungen auf dem Smartphone
- Legen Sie feste Plätze für häufig verlegte Gegenstände fest
- Verwenden Sie Merktechniken wie Eselsbrücken oder die Loci-Methode
- Sprechen Sie wichtige Informationen laut aus, um sie besser zu behalten
Tipp: Beginnen Sie am besten schon in jüngeren Jahren mit der Vorbeugung. Je früher Sie anfangen, desto besser können Sie Ihr Gehirn vor altersbedingtem Abbau schützen.
Lebensstilanpassungen für ein gesundes Gehirn
Neben den oben genannten Tipps gibt es weitere Lebensstilanpassungen, die zur Vorbeugung von Altersvergesslichkeit beitragen können:
- Regelmäßige Gesundheitschecks: Lassen Sie Blutdruck, Cholesterinspiegel und Blutzucker regelmäßig überprüfen und behandeln Sie Auffälligkeiten frühzeitig.
- Verzicht auf Rauchen: Rauchen schädigt nicht nur die Lunge, sondern auch die Blutgefäße im Gehirn. Ein Rauchstopp kann das Risiko für kognitive Beeinträchtigungen deutlich senken.
- Moderater Alkoholkonsum: Übermäßiger Alkoholkonsum kann das Gehirn schädigen. Halten Sie sich an die empfohlenen Grenzwerte oder verzichten Sie ganz auf Alkohol.
- Kopfverletzungen vermeiden: Tragen Sie beim Rad- oder Motorradfahren immer einen Helm und treffen Sie Vorkehrungen, um Stürze zu vermeiden.
- Achtsamkeit im Alltag: Üben Sie sich in Achtsamkeit und bewusster Wahrnehmung. Dies kann die Konzentrationsfähigkeit verbessern und Stress reduzieren.
- Lebenslanges Lernen: Bleiben Sie neugierig und offen für Neues. Lebenslanges Lernen hält das Gehirn flexibel und aktiv.
Fazit
Altersvergesslichkeit ist eine häufige Begleiterscheinung des Älterwerdens, die viele Menschen betrifft. In den meisten Fällen handelt es sich um eine harmlose Alterserscheinung, die zwar lästig sein kann, aber nicht zwangsläufig auf eine ernsthafte Erkrankung hindeutet.
Dennoch ist es wichtig, Veränderungen der Gedächtnisleistung ernst zu nehmen und bei Bedenken einen Arzt aufzusuchen. Durch eine frühzeitige Diagnose können behandelbare Ursachen erkannt und geeignete Maßnahmen eingeleitet werden.
Mit einem gesunden Lebensstil, regelmäßigem Gedächtnistraining und sozialer Aktivität können Sie viel dazu beitragen, Ihr Gehirn fit zu halten und der Altersvergesslichkeit vorzubeugen. Denken Sie daran: Es ist nie zu spät, etwas für die Gesundheit Ihres Gehirns zu tun!
Bleiben Sie aktiv, neugierig und offen für Neues – so halten Sie nicht nur Ihr Gedächtnis in Schwung, sondern bereichern auch Ihr Leben im Alter auf vielfältige Weise.
Ausblick und Ermutigung
Die Forschung im Bereich der Altersvergesslichkeit und kognitiven Gesundheit schreitet stetig voran. Wissenschaftler arbeiten kontinuierlich an neuen Methoden zur Früherkennung, Prävention und Behandlung von Gedächtnisproblemen im Alter. Dies gibt Anlass zur Hoffnung, dass in Zukunft noch effektivere Strategien zur Verfügung stehen werden, um die geistige Fitness bis ins hohe Alter zu erhalten.
Vergessen Sie nicht: Jeder Mensch ist einzigartig, und auch der Alterungsprozess verläuft individuell. Was für den einen funktioniert, muss nicht unbedingt für den anderen geeignet sein. Experimentieren Sie mit verschiedenen Methoden und finden Sie heraus, welche Aktivitäten und Strategien Ihnen am meisten Freude bereiten und Ihrem Gehirn guttun.
Letztendlich geht es darum, ein erfülltes und aktives Leben zu führen – unabhängig vom Alter. Nehmen Sie die Herausforderungen des Älterwerdens an, aber lassen Sie sich nicht von ihnen einschränken. Mit der richtigen Einstellung und einem gesunden Lebensstil können Sie auch im Alter neue Erfahrungen sammeln, Fähigkeiten entwickeln und Ihr Leben genießen.
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