Wenn die Ferse der Schwachpunkt wird: Alles über Symptome, Ursachen, Diagnose und Therapie
Die Achillessehne – benannt nach dem mythologischen Helden Achilles – ist die stärkste und dickste Sehne im menschlichen Körper. Doch selbst diese robuste Struktur kann unter bestimmten Umständen reißen, mit weitreichenden Folgen für Mobilität und Lebensqualität. In diesem umfassenden Artikel erfahren Sie alles Wichtige über den Achillessehnenriss: von den ersten Anzeichen über moderne Diagnosemethoden und effektive Behandlungsansätze bis hin zu praktischen Präventionsmaßnahmen und Rehabilitationsstrategien.
Auf einen Blick: Essentielle Fakten zum Achillessehnenriss
- Die Achillessehne verbindet die Wadenmuskulatur mit dem Fersenbein und ist essentiell für Laufen, Springen und Gehen
- Ein Riss tritt häufig bei plötzlichen, starken Belastungen auf, kann aber auch Folge chronischer Überlastung sein
- Typische Symptome sind ein hörbares “Knallen”, starke Schmerzen und funktionelle Einschränkungen
- Die Diagnose erfolgt durch klinische Untersuchung und moderne bildgebende Verfahren
- Behandlungsmöglichkeiten reichen von konservativen Ansätzen bis hin zu hochspezialisierten operativen Eingriffen
- Eine vollständige Heilung und Rehabilitation kann mehrere Monate in Anspruch nehmen
- Gezielte Prävention und achtsamer Umgang mit dem eigenen Körper können das Risiko eines Risses deutlich senken
1. Was genau ist ein Achillessehnenriss?
Ein Achillessehnenriss, in der Fachsprache auch als Achillessehnenruptur bezeichnet, ist eine vollständige oder teilweise Durchtrennung der Achillessehne. Diese wichtige Sehne verbindet die kräftige Wadenmuskulatur mit dem Fersenbein und spielt eine entscheidende Rolle bei nahezu allen Bewegungen der unteren Extremität.
Die Achillessehne ist nicht nur die stärkste, sondern mit einer Länge von etwa 20-25 cm auch die längste Sehne im menschlichen Körper. Sie besteht hauptsächlich aus Kollagenfasern, die ihr ihre enorme Zugfestigkeit verleihen. Im Alltag ist sie enormen Belastungen ausgesetzt: Bei jedem Schritt muss sie ein Vielfaches des Körpergewichts abfedern und übertragen.
“Die Achillessehne ist ein wahres Meisterwerk der Evolution. Sie ermöglicht uns den aufrechten Gang und verleiht uns die Fähigkeit zu springen und zu rennen. Doch wie jedes hochspezialisierte System hat auch sie ihre Grenzen.”
Ein Riss dieser wichtigen Struktur kann auf verschiedene Weise erfolgen:
- Akuter Riss: Tritt plötzlich bei einer übermäßigen Belastung auf, oft verbunden mit einem hörbaren “Knall”
- Partieller Riss: Nur ein Teil der Sehnenfasern reißt, was die Diagnose erschweren kann
- Degenerativer Riss: Folge einer langfristigen Überlastung oder Vorschädigung der Sehne
Unabhängig von der Art des Risses ist eine professionelle medizinische Abklärung und Behandlung unerlässlich, um langfristige Funktionseinschränkungen zu vermeiden.
2. Symptome: Wie erkennt man einen Achillessehnenriss?
Die Anzeichen eines Achillessehnenrisses sind oft eindeutig und treten in der Regel plötzlich auf. Betroffene berichten häufig von folgenden Symptomen:
- Ein hörbares “Knallen” oder “Peitschen” im Moment des Risses
- Plötzlicher, stechender Schmerz in der Wade oder oberhalb der Ferse
- Gefühl, als ob jemand gegen die Wade getreten hätte
- Unfähigkeit, das Fußgelenk zu beugen oder auf den Zehenspitzen zu stehen
- Schwellung und Bluterguss im Bereich der Ferse und Wade
- Sichtbare oder tastbare Lücke in der Sehne, oft als “Delle” beschrieben
- Kraftlosigkeit im betroffenen Bein, insbesondere beim Abstoßen vom Boden
Achillessehnenriss ohne Schmerzen
In seltenen Fällen kann ein Achillessehnenriss ohne starke Schmerzen auftreten. Dies ist besonders bei älteren Menschen oder Patienten mit chronischen Sehnenproblemen möglich. Hier sind die funktionellen Einschränkungen oft das auffälligste Symptom. Betroffene berichten, dass sie plötzlich Schwierigkeiten beim Gehen haben oder das Gefühl, als ob der Fuß “nicht richtig funktioniert”.
Es ist wichtig zu betonen, dass die Intensität der Symptome variieren kann. Einige Patienten beschreiben den Schmerz als unerträglich, während andere zunächst nur ein Unbehagen verspüren. Diese Variabilität macht eine genaue ärztliche Untersuchung umso wichtiger.
Der Thompson-Test: Ein wichtiger Hinweis
Ein einfacher, aber effektiver Test zur ersten Einschätzung eines möglichen Achillessehnenrisses ist der Thompson-Test (auch Simmonds-Test genannt). Hierbei liegt der Patient auf dem Bauch, die Füße ragen über die Kante der Untersuchungsliege. Der Untersucher drückt die Wadenmuskulatur zusammen. Bei intakter Achillessehne führt dies zu einer Plantarflexion des Fußes (Bewegung der Fußspitze nach unten). Bleibt diese Bewegung aus, ist dies ein starker Hinweis auf einen Achillessehnenriss.
Warnung: Auch wenn Sie den Thompson-Test selbst durchführen können, ersetzt er keine professionelle medizinische Diagnose. Bei Verdacht auf einen Achillessehnenriss sollten Sie umgehend einen Arzt aufsuchen.
3. Ursachen und Risikofaktoren: Warum reißt die Achillessehne?
Ein Achillessehnenriss tritt häufig bei plötzlichen, starken Belastungen auf. Doch oft ist es eine Kombination aus akuter Überlastung und langfristigen Risikofaktoren, die zum Riss führt. Folgende Faktoren können das Risiko erhöhen:
Akute Ursachen:
- Plötzliche, starke Belastung der Sehne, z.B. beim Antritt im Sport
- Unkoordinierte Bewegungen, besonders bei ungewohnten sportlichen Aktivitäten
- Direkte Verletzungen der Achillessehne, z.B. durch einen Tritt oder Schlag
Chronische Risikofaktoren:
- Alter: Mit zunehmendem Alter nimmt die Elastizität und Durchblutung der Sehne ab
- Geschlecht: Männer sind häufiger betroffen als Frauen
- Sportliche Aktivitäten: Besonders Stop-and-Go-Sportarten wie Tennis, Squash oder Fußball belasten die Achillessehne stark
- Vorerkrankungen: Chronische Sehnenentzündungen (Tendinitis) oder Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes mellitus schwächen die Sehnenstruktur
- Medikamente: Langzeiteinnahme von Kortison oder bestimmten Antibiotika (Fluorchinolone) kann die Sehne anfälliger für Risse machen
- Übergewicht: Erhöhte Belastung der Sehne durch übermäßiges Körpergewicht
- Fußfehlstellungen: Besonders ein Hohlfuß oder übermäßige Pronation können zu chronischer Überlastung führen
- Unzureichendes Aufwärmen: Kalte Muskeln und Sehnen sind anfälliger für Verletzungen
- Trainingsfehler: Zu schnelle Steigerung der Trainingsintensität oder -dauer
Achillessehnenriss durch Überlastung
Ein Achillessehnenriss durch chronische Überlastung ist seltener als ein akuter Riss, kommt aber durchaus vor. In diesen Fällen schwächt eine andauernde Überbelastung die Sehnenstruktur, bis sie schließlich bei einer vermeintlich harmlosen Belastung reißt. Besonders gefährdet sind hier Hobbysportler, die nach einer längeren Pause zu schnell wieder in intensives Training einsteigen.
“Viele unterschätzen die Bedeutung einer langsamen Trainingssteigerung und ausreichender Regenerationsphasen. Die Achillessehne braucht Zeit, um sich an neue Belastungen anzupassen. Ignoriert man die Warnsignale des Körpers, kann dies fatale Folgen haben.”
4. Mögliche Komplikationen: Was kann passieren?
Ein Achillessehnenriss ist eine ernsthafte Verletzung, die bei inadäquater Behandlung zu langfristigen Problemen führen kann. Mögliche Komplikationen umfassen:
- Chronische Schmerzen und anhaltende Bewegungseinschränkungen
- Wadenmuskelatrophie durch Nichtbenutzung und Schonung
- Erneuter Riss bei unvollständiger Heilung oder zu früher Belastung
- Thrombose oder Lungenembolie aufgrund von Immobilisation
- Wundheilungsstörungen oder Infektionen nach operativer Behandlung
- Nervenschädigungen im Bereich der Operationsnarbe
- Funktionelle Einschränkungen wie verminderte Sprungkraft oder Ausdauer
- Veränderung des Gangbildes mit möglichen Folgeschäden an Knie- oder Hüftgelenken
Verwachsungen nach Achillessehnenriss
Eine häufig unterschätzte Komplikation sind Verwachsungen im Bereich der geheilten Sehne. Diese können die Gleitfähigkeit der Sehne beeinträchtigen und zu chronischen Beschwerden führen. Moderne Operationstechniken und gezielte Rehabilitationsmaßnahmen zielen darauf ab, solche Verwachsungen zu minimieren.
Warnung: Bei anhaltenden Schmerzen, zunehmenden Schwellungen oder Funktionseinschränkungen nach einem Achillessehnenriss sollten Sie umgehend einen Arzt aufsuchen. Frühzeitige Intervention kann schwerwiegende Komplikationen verhindern.
5. Diagnose: Wie wird ein Achillessehnenriss festgestellt?
Die genaue Diagnose eines Achillessehnenrisses ist entscheidend für die Wahl der richtigen Behandlungsstrategie. Sie erfolgt in mehreren Schritten:
1. Anamnese:
- Befragung zu Unfallhergang und Symptomen
- Erhebung relevanter Vorerkrankungen und Risikofaktoren
2. Klinische Untersuchung:
- Inspektion: Sichtbare Schwellung oder “Delle” im Sehnenverlauf
- Palpation: Tastbare Lücke in der Sehne
- Funktionsprüfung:
- Thompson-Test (siehe oben)
- Prüfung der aktiven Plantarflexion (Zehenspitzenstand)
3. Bildgebende Verfahren:
- Ultraschall:
- Schnelle, kostengünstige Methode zur Visualisierung der Sehne
- Erlaubt dynamische Untersuchung der Sehnenfunktion
- Besonders geeignet für die Darstellung partieller Risse
- MRT (Magnetresonanztomographie):
- Detaillierte Darstellung der Sehne und umliegender Strukturen
- Ermöglicht präzise Beurteilung des Ausmaßes der Verletzung
- Hilfreich bei der Planung operativer Eingriffe
- Röntgen:
- Nicht zur direkten Darstellung der Sehne geeignet
- Kann aber knöcherne Begleitverletzungen ausschließen
Achillessehnenriss Diagnose Ultraschall
Die Diagnose eines Achillessehnenrisses mittels Ultraschall ist in den meisten Fällen ausreichend und wird häufig als erste bildgebende Methode eingesetzt. Moderne Ultraschallgeräte ermöglichen eine hochauflösende Darstellung der Sehnenstruktur und können sogar kleinste Einrisse sichtbar machen. Ein erfahrener Untersucher kann nicht nur den Riss selbst, sondern auch begleitende Veränderungen wie Schwellungen oder Einblutungen präzise beurteilen.
“Die Kombination aus sorgfältiger klinischer Untersuchung und gezielter Bildgebung ist der Schlüssel zur präzisen Diagnose. Nur so können wir die optimale Behandlungsstrategie für jeden einzelnen Patienten festlegen.”
6. Behandlungsmöglichkeiten: Wie wird ein Achillessehnenriss therapiert?
Die Behandlung eines Achillessehnenrisses richtet sich nach verschiedenen Faktoren wie Alter des Patienten, Aktivitätsniveau, Begleiterkrankungen und Ausmaß der Verletzung. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen konservativer und operativer Therapie:
Konservative Behandlung:
- Geeignet für ältere Patienten, Patienten mit Begleiterkrankungen oder bei geringem sportlichen Anspruch
- Immobilisation des Fußes in Spitzfußstellung für 6-8 Wochen, meist in einem speziellen Stiefel
- Schrittweise Belastungssteigerung und intensive Physiotherapie
- Vorteile: Keine OP-Risiken, geringere Kosten
- Nachteile: Längere Immobilisationszeit, höheres Risiko für erneuten Riss
Operative Behandlung:
- Offene Operation:
- Direkte Naht der gerissenen Sehnenenden
- Ermöglicht gute Sicht und präzise Rekonstruktion
- Höheres Risiko für Wundheilungsstörungen
- Minimalinvasive Technik:
- Kleinere Schnitte, geringeres Infektionsrisiko
- Schnellere Wundheilung und kosmetisch vorteilhafter
- Technisch anspruchsvoller, erfordert erfahrenen Operateur
- Nachbehandlung ähnlich der konservativen Therapie, oft mit früherer Mobilisation
Heilungsdauer nach Achillessehnen-OP
Die Heilungsdauer nach einer Achillessehnen-OP variiert je nach individuellen Faktoren und der gewählten Operationstechnik. In der Regel können Patienten nach etwa 6-8 Wochen wieder vorsichtig mit dem Gehen beginnen. Eine vollständige Rückkehr zu sportlichen Aktivitäten ist oft erst nach 4-6 Monaten möglich. Der gesamte Heilungsprozess kann sich über 9-12 Monate erstrecken, bis die volle Belastbarkeit wieder erreicht ist.
Tipp: Unabhängig von der gewählten Behandlungsmethode ist eine konsequente Nachsorge und Physiotherapie entscheidend für den Heilungserfolg. Geduld und disziplinierte Einhaltung des Rehabilitationsplans zahlen sich langfristig aus.
Neue Behandlungsansätze
Die Forschung im Bereich der Sehnenheilung schreitet kontinuierlich voran. Einige vielversprechende neue Ansätze umfassen:
- Platelet-Rich Plasma (PRP) Therapie: Injektion von konzentrierten Blutplättchen zur Förderung der Heilung
- Stammzelltherapie: Einsatz körpereigener Stammzellen zur Regeneration des Sehnengewebes
- Tissue Engineering: Entwicklung von Ersatzgeweben im Labor zur optimalen Sehnenrekonstruktion
Diese Methoden befinden sich teilweise noch in der Erprobungsphase, zeigen aber vielversprechende erste Ergebnisse.
7. Rehabilitation und Wiederherstellung der Funktion
Die Rehabilitation nach einem Achillessehnenriss ist ein schrittweiser Prozess, der Geduld und Disziplin erfordert. Ein typischer Rehabilitationsplan könnte wie folgt aussehen:
- Frühe Phase (0-2 Wochen):
- Vollentlastung des betroffenen Beins
- Hochlagerung zur Schwellungsreduktion
- Kühlung zur Schmerzlinderung
- Thromboseprophylaxe
- Mobilisationsphase (2-6 Wochen):
- Vorsichtige Bewegungsübungen im schmerzfreien Bereich
- Beginn mit isometrischen Übungen zur Muskelaktivierung
- Lymphdrainage zur Ödemreduktion
- Keine oder nur geringe Belastung des Fußes
- Aufbauphase (6-12 Wochen):
- Zunehmende Belastung des Fußes
- Intensivierung der Bewegungsübungen
- Beginn des gezielten Muskelaufbaus
- Propriozeptionstraining zur Verbesserung der Koordination
- Funktionelle Phase (ab 12 Wochen):
- Rückkehr zu normalen Alltagsaktivitäten
- Spezifisches Kraft- und Ausdauertraining
- Beginn sportartspezifischer Übungen
- Langsame Steigerung der Belastungsintensität
Dauer der Krankschreibung bei Achillessehnenriss
Die Dauer der Krankschreibung bei einem Achillessehnenriss hängt stark vom Beruf und der Art der Behandlung ab. Bürotätige können oft nach 2-4 Wochen teilweise zurückkehren, während körperlich Arbeitende meist 2-3 Monate benötigen. Bei besonders belastenden Tätigkeiten kann die Arbeitsunfähigkeit auch länger andauern.
“Die Rehabilitation ist kein Sprint, sondern ein Marathon. Jeder Patient hat sein eigenes Tempo, und es ist wichtig, die individuellen Fortschritte zu respektieren und nicht zu überfordern.”
8. Prävention: Wie kann man einem Achillessehnenriss vorbeugen?
Obwohl nicht jeder Achillessehnenriss vermeidbar ist, können gezielte Präventionsmaßnahmen das Risiko deutlich senken:
- Regelmäßiges Dehnen der Wadenmuskulatur und Achillessehne, besonders vor und nach sportlicher Aktivität
- Langsame Steigerung der Trainingsintensität und -dauer, besonders nach längeren Pausen
- Angemessenes Schuhwerk mit guter Dämpfung und Stabilität, speziell bei Laufsportarten
- Ausgewogene Ernährung zur Unterstützung der Sehnengesundheit, reich an Proteinen und Vitaminen
- Vermeidung von Übergewicht zur Entlastung der Sehnen und Gelenke
- Ausreichende Regenerationszeiten zwischen intensiven Trainingseinheiten
- Korrektur von Fußfehlstellungen durch orthopädische Einlagen oder gezielte Übungen
- Regelmäßige Kräftigung der Wadenmuskulatur und der Fußstabilisatoren
- Achtsamkeit für Warnsignale wie Schmerzen oder Verhärtungen im Sehnenbereich
Achillessehnenriss-Prophylaxe im Alter
Mit zunehmendem Alter gewinnt die Prävention von Sehnenverletzungen an Bedeutung. Ältere Menschen sollten besonders auf folgende Punkte achten:
- Regelmäßige, aber schonende Bewegung zur Erhaltung der Sehnenelastizität
- Anpassung der sportlichen Aktivitäten an die veränderte Belastbarkeit
- Ausreichende Vitamin-D-Versorgung zur Unterstützung der Knochengesundheit
- Frühzeitige Konsultation eines Arztes bei anhaltenden Beschwerden
Tipp: Ein ganzheitlicher Ansatz zur Prävention umfasst nicht nur körperliche Übungen, sondern auch eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Erholung. Hören Sie auf die Signale Ihres Körpers und überfordern Sie sich nicht.
9. Leben nach dem Achillessehnenriss
Die meisten Patienten können nach erfolgreicher Behandlung und Rehabilitation zu ihrem gewohnten Aktivitätsniveau zurückkehren. Dennoch gibt es einige Punkte zu beachten:
- Langfristige Dehnübungen zur Erhaltung der Sehnenbeweglichkeit
- Anpassung des Trainings zur Vermeidung von Überbelastungen
- Regelmäßige Kontrollen beim Orthopäden oder Sportmediziner
- Achtsamer Umgang mit ersten Anzeichen von Überlastung oder Schmerzen
- Gezielte Kräftigung der Wadenmuskulatur zur Unterstützung der Sehne
- Berücksichtigung biomechanischer Aspekte beim Sport, z.B. Lauftechnik
Prognose nach Achillessehnenriss
Die Prognose nach einem Achillessehnenriss ist in den meisten Fällen gut. Mit der richtigen Therapie und Geduld in der Rehabilitation können die meisten Betroffenen ihre volle Funktionsfähigkeit wiedererlangen. Studien zeigen, dass etwa 80-90% der Patienten nach einem Jahr wieder ihr früheres Aktivitätsniveau erreichen können.
Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass jeder Heilungsverlauf individuell ist. Einige Patienten berichten von subtilen Veränderungen wie leicht verminderter Sprungkraft oder erhöhter Ermüdbarkeit der betroffenen Seite. Diese Einschränkungen sind oft minimal und beeinträchtigen den Alltag in der Regel nicht.
“Ein Achillessehnenriss ist keine Endstation für sportliche Aktivitäten. Mit der richtigen Einstellung und professioneller Unterstützung können Sie gestärkt aus dieser Erfahrung hervorgehen.”
Fazit
Ein Achillessehnenriss ist eine ernsthafte Verletzung, die eine sorgfältige Behandlung und Rehabilitation erfordert. Die gute Nachricht ist, dass die modernen Behandlungsmethoden und Rehabilitationskonzepte hervorragende Ergebnisse erzielen. Mit dem richtigen Vorgehen und der nötigen Geduld können Betroffene in den meisten Fällen zu ihrer gewohnten Aktivität zurückkehren.
Die Erfahrung eines Achillessehnenrisses kann auch eine Chance sein, ein neues Bewusstsein für den eigenen Körper zu entwickeln. Viele Patienten berichten, dass sie nach der Rehabilitation achtsamer mit sich umgehen und präventive Maßnahmen stärker in ihren Alltag integrieren.
Präventive Maßnahmen und ein bewusster Umgang mit den eigenen körperlichen Grenzen können helfen, das Risiko eines Risses zu minimieren. Doch selbst bei bester Vorsorge lässt sich nicht jede Verletzung verhindern. Umso wichtiger ist es, im Falle eines Achillessehnenrisses schnell und gezielt zu handeln.
Motivierende Worte: Der Weg zur vollständigen Genesung mag lang und herausfordernd erscheinen, doch jeder Schritt bringt Sie Ihrem Ziel näher. Mit der richtigen Einstellung, professioneller Unterstützung und dem Wissen aus diesem Artikel sind Sie bestens gerüstet, diese Herausforderung zu meistern. Bleiben Sie geduldig, bleiben Sie positiv, und vor allem: bleiben Sie in Bewegung!
Quellenangaben und weiterführende Literatur
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Diese Quellen bieten fundierte wissenschaftliche Informationen zu verschiedenen Aspekten des Achillessehnenrisses, von der Epidemiologie über Diagnose und Behandlung bis hin zu Rehabilitationsstrategien. Für Leser, die sich tiefer in das Thema einarbeiten möchten, sind sie ein guter Ausgangspunkt für weitere Recherchen.
Hinweis: Während diese Quellen zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Artikels aktuell und relevant waren, entwickelt sich die medizinische Forschung ständig weiter. Leser werden ermutigt, sich über die neuesten Entwicklungen auf dem Gebiet der Achillessehnenbehandlung zu informieren.