Bluthochdruck: Symptome, Ursachen, Diagnose und Behandlung – Der stille Killer unter der Lupe

Entdecken Sie, wie Sie Ihr Herz-Kreislauf-System schützen und ein gesundes Leben führen können

Kennen Sie das? Sie fühlen sich eigentlich fit, aber bei der letzten Routineuntersuchung misst Ihr Arzt plötzlich erhöhte Blutdruckwerte. Bluthochdruck, auch Hypertonie genannt, ist eine tückische Erkrankung, die oft lange unbemerkt bleibt. Dabei kann sie schwerwiegende Folgen für unsere Gesundheit haben. In diesem Artikel erfahren Sie alles Wichtige über Bluthochdruck – von den Ursachen über Symptome und Diagnose bis hin zu wirksamen Behandlungsmöglichkeiten. Außerdem geben wir Ihnen praktische Tipps an die Hand, wie Sie Bluthochdruck langfristig senken und Ihre Herzgesundheit schützen können.

Auf einen Blick: Die wichtigsten Fakten zu Bluthochdruck

  • Bluthochdruck liegt vor, wenn der Blutdruck dauerhaft Werte über 140/90 mmHg erreicht
  • Etwa 20-30% der Erwachsenen in Deutschland sind betroffen
  • Oft verläuft Bluthochdruck lange Zeit symptomlos (“stiller Killer”)
  • Unbehandelt kann Bluthochdruck zu Herzinfarkt, Schlaganfall und Nierenversagen führen
  • Eine Kombination aus Lebensstiländerungen und Medikamenten kann den Blutdruck effektiv senken
  • Regelmäßige Kontrollen sind wichtig, um Bluthochdruck frühzeitig zu erkennen

Was ist Bluthochdruck? Definition und Erklärung des Krankheitsbildes

Bluthochdruck, medizinisch auch als arterielle Hypertonie bezeichnet, liegt vor, wenn der Druck in den Blutgefäßen dauerhaft erhöht ist. Dabei unterscheidet man zwischen dem oberen (systolischen) und dem unteren (diastolischen) Wert:

  • Systolischer Druck: Entsteht, wenn sich das Herz zusammenzieht und Blut in die Gefäße pumpt
  • Diastolischer Druck: Herrscht, wenn sich das Herz zwischen zwei Schlägen entspannt

Von Bluthochdruck spricht man, wenn mindestens einer der folgenden Werte überschritten wird:

  • Systolischer Druck ≥ 140 mmHg
  • Diastolischer Druck ≥ 90 mmHg

Wichtig: Ein einmalig erhöhter Messwert bedeutet noch keine Hypertonie. Erst wenn bei mehreren Messungen an verschiedenen Tagen erhöhte Werte festgestellt werden, liegt tatsächlich Bluthochdruck vor.

Die Blutdruckwerte Tabelle WHO unterscheidet verschiedene Schweregrade des Bluthochdrucks:

  1. Optimaler Blutdruck: < 120/80 mmHg
  2. Normaler Blutdruck: 120-129/80-84 mmHg
  3. Hochnormaler Blutdruck: 130-139/85-89 mmHg
  4. Hypertonie Grad 1 (leicht): 140-159/90-99 mmHg
  5. Hypertonie Grad 2 (mittelschwer): 160-179/100-109 mmHg
  6. Hypertonie Grad 3 (schwer): ≥ 180/110 mmHg

Die häufigsten Symptome einer Bluthochdruck-Erkrankung

Bluthochdruck wird oft als “stiller Killer” bezeichnet, da er lange Zeit keine spürbaren Beschwerden verursacht. Viele Betroffene bemerken ihre Erkrankung erst, wenn bereits Folgeschäden aufgetreten sind. Dennoch gibt es einige Warnsignale für Bluthochdruck, auf die Sie achten sollten:

  • Kopfschmerzen, besonders am Morgen
  • Schwindel und Benommenheit
  • Nasenbluten ohne erkennbaren Grund
  • Kurzatmigkeit bei leichter Anstrengung
  • Sehstörungen oder verschwommenes Sehen
  • Ohrensausen oder Tinnitus
  • Herzklopfen oder Herzrasen
  • Müdigkeit und Abgeschlagenheit
  • Nächtlicher Harndrang

Achtung: Treten mehrere dieser Symptome gleichzeitig auf, sollten Sie unbedingt Ihren Blutdruck kontrollieren lassen. Bei sehr hohen Werten (> 180/120 mmHg) oder plötzlich auftretenden starken Beschwerden ist umgehend ein Arzt aufzusuchen!

Ursachen und Risikofaktoren für die Entstehung von Bluthochdruck

In den meisten Fällen (etwa 90%) lässt sich keine eindeutige Ursache für den Bluthochdruck finden. Man spricht dann von primärer oder essentieller Hypertonie. Dennoch gibt es zahlreiche Risikofaktoren für Bluthochdruck:

  1. Genetische Veranlagung
  2. Zunehmendes Alter (ab 50 Jahren steigt das Risiko deutlich)
  3. Übergewicht und Adipositas
  4. Bewegungsmangel
  5. Ungesunde Ernährung (zu viel Salz, zu wenig Kalium)
  6. Übermäßiger Alkoholkonsum
  7. Rauchen
  8. Chronischer Stress
  9. Schlafapnoe (Atemaussetzer im Schlaf)
  10. Schwangerschaft (Schwangerschaftshypertonie)

In etwa 10% der Fälle liegt eine sekundäre Hypertonie vor. Hier ist der Bluthochdruck Folge einer anderen Erkrankung oder äußeren Einflüsse:

  • Nierenerkrankungen
  • Hormonstörungen (z.B. Schilddrüsenüberfunktion)
  • Gefäßerkrankungen (z.B. Verengung der Nierenarterien)
  • Medikamente (z.B. Cortison, hormonelle Verhütungsmittel)

Mögliche Komplikationen und deren Anzeichen

Unbehandelter Bluthochdruck kann schwerwiegende Folgeschäden von unbehandeltem Bluthochdruck für verschiedene Organe haben:

  1. Herz-Kreislauf-System:
    • Koronare Herzkrankheit
    • Herzinfarkt
    • Herzschwäche (Herzinsuffizienz)
    • Herzrhythmusstörungen
  2. Gehirn:
    • Schlaganfall
    • Gefäßdemenz
    • Blutungen im Gehirn
  3. Nieren:
    • Chronische Niereninsuffizienz
    • Nierenversagen
  4. Augen:
    • Netzhautschäden (hypertensive Retinopathie)
    • Sehverlust
  5. Blutgefäße:
    • Arteriosklerose (Gefäßverkalkung)
    • Aneurysmen (Aussackungen der Gefäßwand)

Warnung: Bei plötzlich auftretenden starken Kopfschmerzen, Sehstörungen, Atemnot oder Brustschmerzen sollten Sie sofort einen Arzt aufsuchen. Es könnte sich um Anzeichen für einen hypertensiven Notfall handeln!

Ärztliche Diagnostik: Typische Untersuchungen und Tests

Der Bluthochdruck Diagnose Ablauf erfolgt in mehreren Schritten:

  1. Anamnese:
    • Erfragung von Symptomen, Risikofaktoren und Familiengeschichte
    • Erfassung von Lebensgewohnheiten (Ernährung, Bewegung, Stress)
  2. Blutdruckmessung:
    • Mehrmalige Messung an verschiedenen Tagen
    • 24-Stunden-Blutdruckmessung zur Erfassung des Tag-Nacht-Rhythmus
  3. Körperliche Untersuchung:
    • Abhören von Herz und Lunge
    • Untersuchung der Halsschlagadern
    • Kontrolle der Fußpulse
  4. Laboruntersuchungen:
    • Blutbild
    • Nierenwerte (Kreatinin, GFR)
    • Elektrolyte (Natrium, Kalium)
    • Cholesterin und Blutzucker
    • Hormone (bei Verdacht auf sekundäre Hypertonie)
  5. Apparative Diagnostik:
    • EKG (Elektrokardiogramm)
    • Echokardiographie (Ultraschall des Herzens)
    • Nierenultraschall
    • Augenhintergrunduntersuchung

Tipp: Führen Sie ein Blutdruck-Tagebuch und messen Sie regelmäßig selbst Ihren Blutdruck. So können Sie Schwankungen erkennen und Ihrem Arzt wertvolle Informationen liefern.

Übersicht über die wichtigsten Behandlungsmöglichkeiten

Die Therapie des Bluthochdrucks basiert auf zwei Säulen: Lebensstiländerungen und medikamentöse Behandlung.

1. Nicht-medikamentöse Maßnahmen:

Um Bluthochdruck senken ohne Medikamente zu können, sind folgende Maßnahmen empfehlenswert:

  • Gewichtsreduktion bei Übergewicht
  • Regelmäßige körperliche Aktivität (mind. 30 Minuten täglich)
  • Salzarme Ernährung (max. 5-6 g Salz pro Tag)
  • Alkoholreduktion (max. 1-2 Gläser Wein pro Tag)
  • Nikotinverzicht
  • Stressabbau durch Entspannungstechniken

2. Medikamentöse Therapie:

Je nach Schweregrad und individuellen Faktoren kommen verschiedene Medikamentengruppen zum Einsatz. Die Blutdruckmedikamente Wirkungsweise unterscheidet sich je nach Präparat:

a) ACE-Hemmer:

  • Hemmen die Bildung von Angiotensin II, einem blutdrucksteigernden Hormon
  • Beispiele: Ramipril, Enalapril

b) Angiotensin-Rezeptor-Blocker (Sartane):

  • Blockieren die Wirkung von Angiotensin II
  • Beispiele: Losartan, Valsartan

c) Calciumantagonisten:

  • Erweitern die Blutgefäße durch Hemmung des Calciumeinstroms in die Gefäßmuskulatur
  • Beispiele: Amlodipin, Nifedipin

d) Betablocker:

  • Verringern die Herzfrequenz und senken den Blutdruck
  • Beispiele: Metoprolol, Bisoprolol

e) Diuretika:

  • Fördern die Ausscheidung von Wasser und Salz über die Nieren
  • Beispiele: Hydrochlorothiazid, Torasemid

Wichtig: Die Entscheidung über die richtige Medikation trifft Ihr Arzt individuell. Ändern Sie niemals eigenmächtig die Dosierung oder setzen Sie Medikamente ab!

Praktische Tipps zur Vorbeugung von Bluthochdruck im Alltag

Mit einigen einfachen Maßnahmen können Sie aktiv dazu beitragen, Ihren Blutdruck zu senken oder einem Bluthochdruck vorzubeugen. Folgende Bluthochdruck vorbeugen Lebensstil Tipps können Ihnen dabei helfen:

  1. Ernährung:
    • Reduzieren Sie den Salzkonsum (verstecktes Salz in Fertigprodukten beachten!)
    • Essen Sie viel Obst und Gemüse (reich an Kalium)
    • Integrieren Sie Vollkornprodukte in Ihren Speiseplan
    • Reduzieren Sie den Konsum von gesättigten Fetten
    • Trinken Sie ausreichend Wasser (1,5-2 Liter täglich)
  2. Bewegung:
    • Treiben Sie regelmäßig Ausdauersport (Joggen, Schwimmen, Radfahren)
    • Integrieren Sie Bewegung in Ihren Alltag (Treppensteigen statt Aufzug)
    • Yoga oder Tai Chi können zusätzlich zur Entspannung beitragen
  3. Stressmanagement:
    • Erlernen Sie Entspannungstechniken wie progressive Muskelrelaxation oder Meditation
    • Planen Sie regelmäßige Auszeiten im Alltag ein
    • Pflegen Sie soziale Kontakte und Hobbys
  4. Gewichtskontrolle:
    • Streben Sie einen BMI zwischen 18,5 und 24,9 an
    • Reduzieren Sie Übergewicht langsam und nachhaltig
  5. Genussmittel:
    • Reduzieren Sie den Alkoholkonsum auf ein Minimum
    • Verzichten Sie auf Nikotin oder nutzen Sie Hilfsangebote zum Rauchstopp

Tipp: Setzen Sie sich realistische Ziele und ändern Sie Ihre Gewohnheiten Schritt für Schritt. Kleine Erfolge motivieren zum Weitermachen!

Häufig gestellte Fragen zum Thema Bluthochdruck

Wie oft sollte ich meinen Blutdruck messen?

Die Blutdruckmessung Häufigkeit Empfehlung hängt von Ihrer individuellen Situation ab. Bei bekanntem Bluthochdruck empfiehlt es sich, täglich zu messen – am besten morgens vor der Einnahme von Medikamenten und abends vor dem Schlafengehen. Notieren Sie die Werte in einem Blutdruck-Tagebuch. Bei stabilen Werten und guter Einstellung reichen auch 1-2 Messungen pro Woche.

Kann ich meinen Blutdruck auch zu Hause messen?

Ja, die Messung zu Hause ist sogar sehr empfehlenswert! Heimgeräte für den Oberarm liefern in der Regel zuverlässige Ergebnisse. Achten Sie beim Kauf auf Geräte mit Prüfsiegel. Lassen Sie die Messgenauigkeit regelmäßig von Ihrem Arzt überprüfen.

Welche Rolle spielt Stress bei Bluthochdruck?

Die Stress Auswirkungen auf Blutdruck können erheblich sein. Stress kann den Blutdruck kurzfristig, aber auch dauerhaft erhöhen. Chronischer Stress führt zur vermehrten Ausschüttung von Stresshormonen wie Adrenalin und Cortisol, die den Blutdruck steigen lassen. Zudem neigen gestresste Menschen oft zu ungesunden Verhaltensweisen wie Rauchen oder übermäßigem Alkoholkonsum, was den Blutdruck zusätzlich negativ beeinflusst.

Muss ich bei Bluthochdruck komplett auf Salz verzichten?

Ein kompletter Verzicht ist nicht nötig, aber eine Reduzierung sehr sinnvoll. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt maximal 6 Gramm Salz pro Tag. Das entspricht etwa einem Teelöffel. Beachten Sie auch verstecktes Salz in Fertigprodukten, Wurst und Käse. Eine salzarme Ernährung kann den Blutdruck um 2-8 mmHg senken.

Kann ich trotz Bluthochdruck Sport treiben?

Regelmäßige körperliche Aktivität ist bei Bluthochdruck sogar sehr wichtig! Sport bei Bluthochdruck Empfehlungen umfassen vor allem Ausdauersportarten wie Joggen, Schwimmen oder Radfahren. Diese sind besonders geeignet, um den Blutdruck zu senken und das Herz-Kreislauf-System zu stärken. Beginnen Sie langsam und steigern Sie Intensität und Dauer allmählich. Sprechen Sie vor Beginn eines Sportprogramms mit Ihrem Arzt, besonders wenn Sie bisher wenig aktiv waren.

Wie wirkt sich Übergewicht auf den Blutdruck aus?

Übergewicht ist einer der Hauptrisikofaktoren für Bluthochdruck. Zusätzliches Körperfett erhöht den Druck auf die Blutgefäße und das Herz muss mehr arbeiten. Schon eine moderate Gewichtsreduktion um 5-10% kann den Blutdruck deutlich senken. Pro Kilogramm Gewichtsverlust kann der systolische Blutdruck um etwa 1 mmHg sinken.

Gibt es natürliche Alternativen zu Blutdruckmedikamenten?

Die Wirksamkeit natürlicher Blutdrucksenker ist ein wichtiges Forschungsgebiet. Lebensstiländerungen wie gesunde Ernährung, Bewegung und Stressabbau sind die Basis jeder Bluthochdruck-Therapie. In leichteren Fällen können sie ausreichen, um den Blutdruck zu normalisieren. Ergänzend können bestimmte Heilpflanzen wie Weißdorn oder Knoblauch unterstützend wirken. Auch Omega-3-Fettsäuren, die in fettem Fisch vorkommen, können den Blutdruck positiv beeinflussen. Sprechen Sie vor der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln immer mit Ihrem Arzt.

Welche Rolle spielt Alkohol bei Bluthochdruck?

Übermäßiger Alkoholkonsum kann den Blutdruck deutlich erhöhen. Männer sollten nicht mehr als 20-30 g Alkohol pro Tag zu sich nehmen (etwa 0,5 l Bier oder 0,25 l Wein), Frauen maximal die Hälfte davon. Am besten sind mehrere alkoholfreie Tage pro Woche. Eine Reduzierung des Alkoholkonsums kann den systolischen Blutdruck um 2-4 mmHg senken.

Kann Bluthochdruck in der Schwangerschaft gefährlich werden?

Ja, Schwangerschaftshypertonie Risiken sind nicht zu unterschätzen. Bluthochdruck in der Schwangerschaft kann zu Komplikationen für Mutter und Kind führen. Im schlimmsten Fall kann sich eine Präeklampsie entwickeln, die zu Organschäden bei der Mutter und Wachstumsverzögerungen beim Kind führen kann. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen und engmaschige Kontrollen sind daher besonders wichtig.

Wie lange muss ich Blutdruckmedikamente einnehmen?

In den meisten Fällen ist die Einnahme von Blutdruckmedikamenten eine Dauerbehandlung. Die Bluthochdruck Medikamente Abhängigkeit ist ein häufiges Missverständnis – es handelt sich nicht um eine Abhängigkeit im klassischen Sinne, sondern um eine notwendige Therapie einer chronischen Erkrankung. Auch wenn sich Ihre Werte normalisiert haben, sollten Sie die Medikamente nicht eigenmächtig absetzen. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über mögliche Anpassungen der Therapie.

Mythen und Fakten über Bluthochdruck

Es gibt viele Missverständnisse und Halbwahrheiten rund um das Thema Bluthochdruck. Hier klären wir einige häufige Mythen auf:

Mythos 1: “Ich fühle mich gut, also kann ich keinen Bluthochdruck haben.”

Fakt: Bluthochdruck verursacht oft lange Zeit keine spürbaren Symptome. Viele Betroffene fühlen sich völlig gesund, obwohl ihr Blutdruck bereits deutlich erhöht ist. Regelmäßige Kontrollen sind daher wichtig.

Mythos 2: “Bluthochdruck ist eine normale Alterserscheinung.”

Fakt: Zwar steigt das Risiko für Bluthochdruck mit zunehmendem Alter, aber es ist keine unvermeidliche Folge des Älterwerdens. Bluthochdruck im Alter Vorbeugung ist durchaus möglich. Auch ältere Menschen können durch einen gesunden Lebensstil ihren Blutdruck positiv beeinflussen.

Mythos 3: “Bei Bluthochdruck muss man sich schonen.”

Fakt: Regelmäßige Bewegung ist eine der wichtigsten Maßnahmen zur Blutdrucksenkung. Moderate Ausdaueraktivitäten wie zügiges Gehen oder Schwimmen sind besonders empfehlenswert und können den Blutdruck um 4-9 mmHg senken.

Mythos 4: “Kaffee ist tabu bei Bluthochdruck.”

Fakt: Moderater Kaffeekonsum (3-4 Tassen pro Tag) hat in Studien keinen negativen Einfluss auf den Blutdruck gezeigt. Bei einigen Menschen kann Kaffee kurzfristig den Blutdruck leicht erhöhen, dieser Effekt lässt aber meist schnell nach.

Mythos 5: “Wenn mein Blutdruck normal ist, kann ich die Medikamente absetzen.”

Fakt: Normale Blutdruckwerte unter Medikation zeigen, dass die Therapie wirkt. Ein Absetzen führt in den meisten Fällen zu einem erneuten Anstieg. Änderungen der Medikation sollten immer mit dem Arzt besprochen werden.

Mythos 6: “Bluthochdruck ist eine reine Männerkrankheit.”

Fakt: Bis zur Menopause haben Frauen zwar ein geringeres Risiko, danach gleicht es sich aber an. Nach dem 65. Lebensjahr sind sogar mehr Frauen als Männer von Bluthochdruck betroffen.

Innovative Ansätze in der Bluthochdruck-Forschung

Die Bluthochdruck Forschung Zukunft ist vielversprechend. Hier einige spannende Entwicklungen:

  1. Neue Medikamente:
    • Entwicklung von Kombinationspräparaten für bessere Wirksamkeit und Verträglichkeit
    • Erforschung neuer Wirkstoffe, die auf bisher ungenutzte Mechanismen abzielen
  2. Interventionelle Verfahren:
    • Renale Denervation: Verödung von Nerven in den Nierenarterien zur Blutdrucksenkung
    • Barorezeptor-Aktivierungstherapie: Stimulation von Drucksensoren im Halsbereich
  3. Digitale Gesundheit:
    • Entwicklung von Smartphone-Apps zur besseren Blutdruckkontrolle und Medikamenten-Adhärenz
    • Telemonitoring-Systeme für eine engmaschigere Überwachung des Blutdrucks
  4. Personalisierte Medizin:
    • Genetische Analysen zur individuellen Vorhersage des Ansprechens auf verschiedene Therapien
    • Maßgeschneiderte Behandlungsstrategien basierend auf individuellen Risikofaktoren
  5. Prävention:
    • Erforschung neuer Biomarker zur Früherkennung von Bluthochdruck
    • Entwicklung von Präventionsprogrammen für Hochrisikogruppen

Diese innovativen Bluthochdruck Therapien versprechen in Zukunft noch effektivere und individualisiertere Behandlungsmöglichkeiten für Menschen mit Bluthochdruck.

Schlussgedanken: Ihr Weg zu einem gesunden Blutdruck

Bluthochdruck ist eine ernst zu nehmende Erkrankung, aber mit den richtigen Maßnahmen können Sie aktiv gegensteuern. Behalten Sie Ihren Blutdruck im Auge, führen Sie regelmäßige Messungen durch und scheuen Sie sich nicht, bei Fragen oder Unsicherheiten Ihren Arzt zu konsultieren.

Denken Sie daran: Jeder Schritt in Richtung eines gesünderen Lebensstils ist ein Gewinn für Ihre Gesundheit. Ob Sie Ihre Ernährung umstellen, mehr Bewegung in Ihren Alltag integrieren oder Entspannungstechniken erlernen – all diese Maßnahmen tragen dazu bei, Ihren Blutdruck zu senken und Ihr allgemeines Wohlbefinden zu steigern.

Bleiben Sie motiviert und geduldig. Die Kontrolle des Blutdrucks ist ein Marathon, kein Sprint. Feiern Sie auch kleine Erfolge und lassen Sie sich von gelegentlichen Rückschlägen nicht entmutigen. Mit der richtigen Einstellung und konsequenter Umsetzung können Sie Bluthochdruck langfristig in den Griff bekommen und ein erfülltes, aktives Leben führen.

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